Baubeschrieb
Das Landenberghaus ist ein Ort für gesell- schaftliche und politische Veranstaltungen. Seine Grundform entstand im 13. Jahrhun- dert als Teil eines historischen Ensembles mit angrenzendem Pfarrhaus und dem Schloss Greifensee. Bei der umfassenden Sanierung wurde das Dach mitsamt dem Treppengiebel auf die Mantellinie des benachbarten Pfarr- hauses angehoben. Unter dem neuen aufge- stockten Schrägdach entfaltet sich ein gross- räumiger Veranstaltungs- und Konzertsaal mit umlaufender Empore. Das Pfettendach in Form einer Parabel und laminierte Holzver- kleidungen an den Wänden sorgen für eine ausgewogene Akkustik.
Würdigung
Mit der schlichten und kühnen Aufsto- ckung des Daches entsteht eine robuste Platz- und Giebelfassade neben dem impo- santen Schloss. Fünf grossformatige Fenster leiten vom Platz ins Foyer und die darüberlie- genden Ornamentverkleidungen weisen auf die besondere Nutzung des Saales hin. Zwei geschickt situierte Treppenläufe führen seit- lich vom Foyer zum Saalgeschoss unter dem räumlich imposanten Pfettendach. Die um- laufende Empore mit fein detailierter Holz- verkleidung scheint zu schweben und ver- leiht dem sakralen und durch die feinen Stüt- zenreihen fast gotisch anmutenden Raum eine ausgewogene Ruhe. Die präzisen Schreiner- und Zimmermannsarbeiten im In- nern kontrastieren mit der rohen Aura des Bruchsteinmauerwerks und balancieren so gekonnt zwischen Schwere und Leichtigkeit. Die bestechende Idee, auf der Geometrie der mittelalterlichen Grundmauern weiterzu- bauen und mit der Verzahnung und Struktur des Bruchsteinmauerwerkes eine fortlau- fende sorgfältige Steinmetzarbeit über Epo- chen nachzuzeichnen, erweist dem ge- schichtsträchtigen Ort eine würdige Remi- niszenz.



